„Videocontent ist modern, damit identifizieren wir uns“

Die umetec GmbH Stahlbau setzt auf Mitarbeiterschulungen per Video. Die erste „Brain Food“ Pilotfolge wurde mit professioneller Unterstützung der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung gedreht. „Das effektive Arbeiten hat sich bereits erhöht“, so das Fazit von Geschäftsführerin Alexandra Walter.

Mitarbeiterschulungen neu gedacht

Videocontent produzieren und damit effektive Mitarbeiterschulungen durchführen – das ist das Ziel von umetec Geschäftsführerin Alexandra Walter.

Die Stahlbau-Unternehmerin hat mit einem IT-gestützten Maschinenpark, Automatisierungsprozessen im Fertigungsbereich und einem ERP-System im Vertrieb ihren Betrieb bereits weitestgehend digitalisiert.

Das On-Boarding neuer Mitarbeiter, das Erklären von Arbeitsabläufen und der Maschinenbedienung liefen – bislang – aber noch mittels Hand-Outs oder mittels Schulungen durch die Teamleiter. Das sollte sich ändern.

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Das Stativ steht, das Mikrofon ist an: Vorbereitung für den Dreh
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Konzentriert: Alexandra Walter spricht den Text ein

Jederzeit abrufbare Videos

„Videocontent ist modern und ansprechend, damit identifizieren wir uns. Bei umetec wollen wir das nutzen, um den Beschäftigten Wissen zu vermitteln und jederzeit wieder abrufbar zu machen“, fasst Walter ihr Ziel zusammen.

Dass Schulungsvideos kosteneffektive Maßnahmen sind, um Mitarbeiter auf ihren Arbeitsalltag vorzubereiten, bestätigt das Experten-Team von Mediapool.

So würden Schulungsvideos Inhalte eindrücklich vermitteln – und komplexe Arbeitsabläufe einfach erklären. Zudem seien sie einheitlich und mit garantiertem Qualitätsstandard.

Auch die Produktionskosten seien geringer als bei zeitintensiven Fortbildungen mit Schulungspersonal.

Persönliche Kommunikation ergänzt durch Kurzclips

Vorteile, die umetec Stahlbau für sich nutzen möchte. Der persönliche Austausch solle im Betrieb zwar weiterhin das Mittel der Wahl für die Mitarbeiterschulungen bleiben, jedoch ergänzt werden durch Kurzclip-Videos, die standardisierte Abläufe fachgerecht erklären.

Denn „Teamwork“ und korrekte Arbeitsabläufe seien unabdingbar, etwa um Folgekosten durch Materialfehlentnahmen oder unvollständige Aufträge zu vermeiden, weiß Geschäftsführerin Walter – und teilt damit die Erfahrung anderer Industriefirmen.

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Die eigenen Mitarbeiter: Darsteller im Fertigungsbereich

Professioneller Support für die Pilotfolge

Mit der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) in Kooperation mit dem Mittelstand 4.0 Kompetenzzentrum Cottbus fand die Eberswalder Unternehmerin für ihr Projekt „Mitarbeiterschulungsvideos“ kompetente Partner. 

„Brain Food“ …

Die Umsetzung des Projekts „Brain Food“ erfolgte in mehreren Schritten. Es wurde ein motiviertes Projektteam gegründet, das möglichst diverse Perspektiven aus dem Unternehmen vereint. Das Team erarbeitete den Projektplan, setzte die Produktion der Videos um und wurde im Einsatz von Videocontent geschult. 

Darsteller waren Mitarbeiter des Fertigungsbereichs, Schnitt und Vertonung des Videos übernahm ein engagierter Industriemechaniker, welcher auch die Programmierung der hochkomplexen Maschinen bei umetec Stahlbau verantwortet. Den Text sprach Unternehmerin Alexandra Walter persönlich ein.

Das Budget für die Anschaffung des Filmequipments, darunter eine Kamera und ein Stativ, stellte die umetec GmbH zur Verfügung.

 

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Expertenrat: Konferenz mit Gerrit Neuhaus (HNEE)
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Zusammenhalt: Betriebsinterne Projektumsetzung

… für das Teambuilding

„Dadurch, dass die Mitarbeiter nicht passiv gefilmt wurden, sondern das Projekt mit professionellem Support selber umgesetzt haben, war die Akzeptanz sehr hoch“, resümiert Walter. Der Videodreh habe den Teamzusammenhalt gefördert und den Austausch zwischen den Abteilungen gestärkt.

Geleitet wurde das „Brain Food“ Projekt von Gerrit Neuhaus, Mitarbeiter am Fachbereich Nachhaltige Wirtschaft und Experte für Innovationsmanagement an der HNEE, sowie Susann Feuerschütz, Expertin für das Thema “Arbeit 4.0”, ebenfalls von der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde.

Digitalisierung am SOU Mobile Auftragsterminal

Die „Brain Food“ Pilotfolge veranschaulicht die Abläufe am SOU Mobile Auftragsterminal, welches mit dem ERP System im Vertrieb konnektiert ist.

Die Metallarbeiter müssen die Aufträge abrufen, gefertigte Teilmengen einbuchen und den Auftrag korrekt abschließen – damit er vollzählig an den Kunden geliefert wird.

„Wir haben viele polnische Mitarbeiter und das Schulungsvideo entsprechend untertitelt“, berichtet Walter. Ziel sei es, die „Werkerselbstkontrolle“ vollständig zu digitalisieren.

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Die Details im Blick: Mitarbeiter beim Dreh
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Schneiden und Vertonen: umetec Mitarbeiter als Videoproduzenten

QR Code für die mobile Ansicht

Die Mitarbeiter zeigten sich bei einer internen „Brain Food“ Auftaktveranstaltung vom neuen Schulungskonzept überzeugt.

Mittels QR Code können sie sich – auch über das private Smartphone – in einen Passwort-geschützten Bereich auf der umetec Homepage einloggen und das Video bei Bedarf abrufen.

Das effektive Arbeiten am SOU Mobile Terminal habe sich bereits erhöht, zieht Geschäftsführerin Walter ihr positives Fazit. 

Aktuell produziert das umetec Filmteam die zweite „Brain Food“ Folge für den Themenbereich Abkantmaschinen. Zudem hat das Unternehmen Imagefilme geplant und den Bereich Marketing personell aufgestockt.

Fotos: Susann Feuerschütz I HNEE 2021